Kuala Lumpur – Kulturschock in Südostasien
Nach 8 bequemen Stunden Flug traf ich gegen 14 Uhr Ortszeit in Kuala Lumpur ein, der Hauptstadt von Malaysia. Das der Flughafen von Malaien nur so überfüllt war überraschte mich nicht, es war ja schließlich der Flughafen- das die Innenstadt, nur so aus allen Nähten platzte, wunderte mich schon sehr. Tausende Straßen und Seitengassen, Millionen Menschen, eine vermutlich eher durchschnittliche Beschilderung, manche Schilder existieren nicht mehr- und um ehrlich zu sein: eigentlich hört sich alles gleich an. Wo ich heute war? Also, das ist eigentlich ganz einfach: Masjid Jamek, Bukit Bintang, Istana Pahang, Beraya Times Sqaure oder Sri Mahamariaamman Temple. Um einige Straßennamen zu erwähnen: Jalan Raja Chulan, Jalan P Ramee, Jalan Tun Tan Cheng Lock oder auch Jalan Tun Sambanthan (Angaben ohne Gewähr/ Rechtschreibkorrektur). Um einen Überblick über die Stadt zu bekommen könnte man sich eine Stadtkarte anschauen. Theoretisch schon, praktisch hilft diese allerdings auch nicht weiter.
Halten wir fest, die Stadt ist groß, die Stadt ist riesig. Mein eigentlich recht guter Orientierungssinn hilft mir nicht weiter, deshalb habe ich heute ersteinmal kürzere Strecken zurückgelegt und mir dann erst den Weg zurück zum Hotel gesucht, bevor ich mir etwas neues angeschaut habe.
Chinatown direkt zu Beginn? Nein, heute nicht. Auf meinem Weg zum Hotel musste ich mich gestern schon durch die Chinatowngasse durchquären. Hunderte Läden sind auf der Suche nach den „reichen Europäern“, Taxifahrer ziehen dich förmlich in ihr Taxi, stark geschminkte Frauen bieten Massagen in Seitengassen an (keine Angst, ich konnte und kann immernoch widerstehen!)- hinzu kommen Dutzende gaffende, allerdings hauptsächlich freundlich-grüßende Gesichter und einige Fotoanfragen, denn mit 2 Metern Größe und blonden Haaren bin ich im Gegensatz zu jeder anderen Person in Kuala Lumpur eine absolute Attraktion. Vielleicht bin ich einfach nur im falschen Teil der Innenstadt gelandet?
Nichtsdestotrotz: Gewöhnungsbedürftig ist nicht gleich schlecht und die „Was-ich-nicht-kenne-gefällt-mir-nicht-Haltung“ habe ich schon von langer Zeit abgelegt, also auf in’s Getümmel!
Der Eingang in eine andere Welt. Der Wochenmarkt tickt komplett anders. Orientalische Musik, Brüllen & Schreien, häufig fliegen die Fetzen, manchmal fliegt der Fisch vom einen Stand zum Anderen. Tausende Menschen und Verkaufsstände, es wird gegrillt, gebraten, gekocht und gebacken was das Zeug hält. Neben Hähnchen, Schwein, Schlange, Schaf, Katze etc. gibt es Obst, Gemüse, Nüsse, Süßigkeiten und Dinge, die ich nicht nocheinmal probieren möchte.
Sri Mahamariamman, ein Hindutempel in Nähe von Chinatown. Die Schuhe muss man beim Betreten auszuziehen, darüberhinaus gibt es noch weitere Rituale, wie z.B. Schultern bedecken, keine kurze Hose.
Vorbereitung für eine der zahlreichen Straßenfeste, zur Linken der Fluss Sungai Kelang.
Am Abend meiner Ankunft wurde ich dann von vielen freundlichen Chinesen eingeladen, dass Neujahrsfest mit ihnen zu feiern. Für Buffet und Hochprozentiges aus China sorgte das Hotel, sodass ich mir um nichts Gedanken machen musste. Die Party selbst stieg auf Deck 14, mit Blick auf den Kuala Lumpur Tower (der Kleine mit der Kugel) und Petronas Twin Tower (ehemals höchste Türme der Welt mit 452m, da werde ich morgen oder übermorgen mal vorbeischauen). Das Buffet war wirklich ausgezeichnet und traditionell chinesisch. Dabei muss ich anmerken, dass der Nudelsalat wie zu Hause geschmeckt hat! Marius und 40 Chinesen, leider gibtes davon kein Foto.
Der selbe Blick am Abend: Kuala Lumpur Tower, Twin Tower und HSBC Bankgebäude (rechts)
Am heutigen Tag habe ich mich dazu entschieden, mir den Central Market genauer anzuschauen. Märkte, Kaufhäuser, Shopping Malls entstehen hier zur Zeit an jeder Ecke, sind beliebter und besuchter denn je. Ersteinmal musste ich mir meinen Weg über die Straße bahnen. Ampeln sind hier so unwichtig wie Verkehrsschilder. Der Verkehr ist noch nicht ganz zum Stillstand gekommen, schon macht sich die Person im Auto am hinteren Ende bemerkbar. Lichthupe, Hupe oder Handbewegungen sind da nur die gängisten Mittel. Das lässt sich natürlich niemand gefallen, also hupen alle mit. Ampeln aufstellen oder Zebrastreifen malen? Wie sinnfrei, das schafft maximal Arbeitsplätze, Aufwand und Kosten stehen allerdings in keinem Verhältnis zum Nutzen für den Fußgänger. Nicht selten habe ich das Gefühl, das Zebrastreifen als Beschleunigungsstreifen genutzt werden.
Wenn der Verkehr mal gerade nicht läuft und ich mehr als 5 Hupen höre, und das dauert nicht lange, weiß ich: Jetzt kannst du die Straßenseite wechseln. Obst, Gemüse und Kokusnüsse gibt es hier an jeder Straßenecke- bei 33° ist das nicht immer die beste Wahl.
Im Falle einer Hochzeit: Fantastische Hochzeitsringe für umgerechnet 4 Euro, sogar mit Gravur. Wahnsinn, Toll, Einmalig!
Hier ein kleiner Eindruck über den Ramsch, der anmanchen Orten vertickt wird. Auch wenn die Fotografin nicht die Beste war. Vielen Dank für das Foto. Gekauft habe ich trotzdem nichts.
Nein, damit keine Missverständnisse aufkommen, das ist kein Parkplatz! Der gute Herr in der Mitte hat vermutlich die Hupphase ausgenutzt und sich den Weg auf die andere Seite gesucht.
Essstände gibt es nun wirklich an jeder Ecke- lecker sieht es ja aus, bisher hab ich mich alledings noch nicht ganz getraut.
Dieser Herr hat kurzer Hand sein Business nach draußen verlegt. Mobile Schuhputzer,- Verkäufer- und Reparateure gibt es auch überall.
Bei 33° ist es wichtig, dass die Klimaanlagen funktionieren. Doppelt hält bekanntlich besser.
Der Reiseführer hat mir dann den Weg in eines der neusten Einkaufscenters empfohlen. Diese Megamall wurde 2003 eröffnet und vereint Times Square und Champs-Elysées. Mit der South China Mall in Hongkong ist es, das (Achtung!) größte Einkaufszentrum der Welt. 3.000.000 Besucher monatlich können in 1.000 Geschäften und über 65 Restaurants ihre Zeit verbringen.
In einem der 65 Restaurants bin ich auch gewesen. Für umgerechnet 2,50€ gab es Orangensaft, eine ausgesprochen leckere Suppe und eine Nudelschüssel mit Hähnchen, gebratenem Gemüse und irgendwelchen panierten … ich weiss nicht, was das war … absolut lecker und ausreichend. Die Essenspreise wären definitiv ein Auswanderungsgrund- vermutlich der einzige für mich.
Auf meiner Erkundungstour in der Mall habe ich weitere interessante Dinge gesehen. Aufeinmal hängt eine riesengroße Achterbahn von der Decke, mitten im Einkaufszentrum!? Crazy. Im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass im Berjaya Times Square der größte Indoor-Freizeitpark Asien’s Platz gefunden hat. Auweia, wow!
Mal abwarten, was mich in den kommenden Tagen erwartet.