Zwischen grünen Feldern und stillen Vulkanen – Abstecher nach Bali

 

Denpasar, Bali – Ankunft im Inselrhythmus. Bali ist die bekannteste Insel Indonesiens und ein wichtiges touristisches Ziel im Indischen Ozean. Die Insel ist vor allem für ihre Reisterrassen, Strände, Tempel und die balinesische Kultur bekannt. Das tropische Klima zeichnet sich durch ganzjährig hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit aus und ist in Regen- und Trockenzeit unterteilt. Bali zieht Besucher sowohl wegen seiner Natur als auch wegen der kulturellen Vielfalt an: Tempelzeremonien, traditionelle Tänze und Handwerkskunst sind allgegenwärtig, gleichzeitig bietet die Insel moderne Infrastruktur, Hotels und touristische Angebote.

Nach der Ankunft auf Bali fällt sofort der eigene Rhythmus der Insel auf. Die Landschaft ist geprägt von grünen Reisterrassen, vereinzelten Palmen und kleinen Hütten. Die Luft ist warm, aber angenehm. Vom Pool aus bietet sich ein freier Blick auf die Reisfelder und die Umgebung. Der Tag beginnt ruhig; erste Bauern sind bereits bei der Arbeit auf den Feldern zu sehen, und Vogelrufe begleiten die Morgenstunden. Auf den schmalen Straßen wechseln sich Felder, kleine Hütten und Warungs – einfache Straßencafés – ab. Das alltägliche Leben wirkt hier eng mit der Natur verbunden und deutlich ruhiger als in den touristischen Zentren.

Am Vormittag besuchen wir eine Kaffee- und Teeplantage auf einem kleinen Hügel, umgeben von exotischen Bäumen und Pflanzen. Es riecht nach frisch geröstetem Kaffee und würzigen Kräutern wie Ingwer. Bei der Verkostung probieren wir verschiedene Sorten: Vanillekaffee, Ginsengkaffee und Ingwertee. Besonders bekannt ist der Kopi Luwak – die Bohnen werden von der Schleichkatze aufgenommen und wieder ausgeschieden. Der ungewöhnliche Prozess sorgt für einen milden, charakteristischen Geschmack. Am Abend verbringen wir Zeit am Strand, während die Sonne im Meer versinkt. Das Licht färbt den Sand, und das gleichmäßige Rauschen der Wellen schafft eine ruhige Atmosphäre, die den Tag ausklingen lässt.


Ein Besuch an einer heiligen Quelle gehört auf Bali fast zum Pflichtprogramm. Die Tirta Empul liegt eingebettet in eine grüne Tempelanlage, deren Mauern mit kunstvollen Steinreliefs geschmückt sind. Schon beim Betreten spürt man eine eigenartige Mischung aus Ruhe und Lebendigkeit: Es riecht nach Räucherstäbchen, und man hört leise Gebete sowie das Plätschern des Quellwassers. Gläubige treten – oft in traditionell gebatikten Sarongs – in das Becken, um sich unter den Wasserstrahlen zu reinigen. Reisende und Einheimische stehen Seite an Seite, jeder folgt einer festen Abfolge von Waschungen, begleitet von stiller Konzentration. Die Tirta Empul ist nicht nur ein bedeutender religiöser Ort, sondern auch ein Ziel für prominente Besucher. So stattete 2017 der damalige US-Präsident Barack Obama mit seiner Familie dem Tempel einen Besuch ab. 

Der Hinduismus prägt das tägliche Leben auf Bali stark. Götter und Ahnen werden verehrt, und Zeremonien finden sowohl in Tempeln als auch an heiligen Quellen oder in der Natur statt. Besonders auffällig ist das Melukat-Ritual, bei dem Gläubige sich mit heiligem Wasser reinigen. Es geht dabei nicht nur um die körperliche Reinigung, sondern auch um geistige Erneuerung. Überall auf der Insel zeigen sich diese religiösen Praktiken im Alltag: kleine Opfergaben, Räucherstäbchen und Schreine in Dörfern und Häusern sind allgegenwärtig. Viele Aspekte des täglichen Lebens auf Bali sind eng mit diesen traditionellen Praktiken und Bräuchen verbunden.

Nicht weit entfernt, in einem traditionellen Dorf, wird deutlich, wie eng Bau- und Lebensweisen noch mit alten Ritualen verbunden sind. Die Häuser aus Naturmaterialien besitzen offene Wohnbereiche, kunstvoll geschnitzte Holztüren und kleine Schreine in fast jedem Hof. Bunte Blumenopfer und Räucherstäbchen verbreiten einen intensiven Duft. Wir setzen unseren Weg durch einen schattigen Wald fort, in dem sich ein kleiner, unscheinbarer Schrein versteckt. Die Bäume stehen dicht beieinander, Moos bedeckt die Steine und die Luft ist feucht und kühl. Zwischen den Steinstufen und unter den Ästen bewegen sich mehrere Affen. Einer bemerkt eine rohe Süßkartoffel, die ein Besucher in der Hand hält. Vorsichtig nähert er sich, greift nach der Süßkartoffel und beginnt sie zu fressen, während die anderen Affen im Wald umherklettern und die Besucher beobachten.


Die Fahrt in den Norden Balis zeigt eine weniger touristische Seite der Insel. Die Landschaft ist bergiger als im Süden, mit steilen Hängen, vulkanischen Formationen und dichten Wäldern. Kleine Dörfer liegen verstreut in den Tälern, umgeben von Reis- und Gemüsefeldern. Die Straßen sind kurvig und oft schmal, was die Fahrt anspruchsvoll, aber landschaftlich reizvoll macht. Unterwegs wechseln sich tropische Pflanzen, Bambuswälder und kleine Wasserläufe ab, und immer wieder öffnen sich freie Blicke auf die umliegenden Berge und Täler.

Für den Sonnenaufgang am Vulkan stehen wir früh auf und fahren noch vor der Morgendämmerung die Bergstraßen hinauf. Oben liegt das Tal unter einer geschlossenen Wolkendecke, der Vulkan zeichnet sich deutlich gegen den hell werdenden Himmel ab. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand lässt sich der Blick über grüne Hänge, teils vom Nebel verhüllt, und tiefe Täler mit vereinzelten Siedlungen und Feldern schweifen. Die Lichtverhältnisse und die klare Luft vermitteln einen guten Eindruck von Größe und Struktur der Landschaft. Abseits der Hauptstraßen führen kleine Wege zu mehreren Wasserfällen. Einige sind leicht erreichbar, andere erfordern einen kurzen, steilen Abstieg durch dichten Wald. Schon von weitem ist das Rauschen des Wassers zu hören.


Über Kommentare, Anmerkungen und Tipps freue ich mich immer sehr, schickt daher gerne eine Email an info@globaltravelling.de.

 

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